Blasenkrebs-Schnelltest für die Früherkennung
Der Harnblasentumor, ein äußerst tückisches und ernstzunehmendes Leiden, das in der öffentlichen Diskussion oft zu wenig Beachtung findet, kann unbemerkt und ohne Symptome über Jahre hinweg wachsen. Wenn Patientinnen oder Patienten typische Anzeichen von Blasenkrebs bemerken, wie zum Beispiel häufiges und schmerzhaftes Wasserlassen oder Blut im Urin, ist es wichtig, umgehend ärztlichen Rat einzuholen. Hier empfiehlt sich außerdem das Durchführen eines Blasenkrebs-Schnellteste. Als Hauptursache für die Entwicklung von Harnblasenkrebs gilt das Rauchen. Zusätzlich sind Personen, die in der chemischen, Gummi- oder Lederindustrie arbeiten, Friseurinnen und Friseure sowie Personen, die langfristig bestimmte Schmerzmittel einnehmen, stärker gefährdet. Auch chronische Blasenentzündungen und Störungen des Harnabflusses können die Entstehung solcher Tumore fördern.
Aber was für alle bösartigen Erkrankungen gilt, gilt auch für den Blasenkrebs: Je eher sie diagnostiziert werden, desto besser sind die Behandlungs- und Heilungschancen. Patientinnen und Patienten können so schwere OPs oder die vollständige Entfernung der Harnblase erspart bleiben.
Anwendung von Blasenkrebs-Schnelltesten
Das Prinzip von Schnelltests beruht darauf, dass sie keine umfangreichen Gerätschaften erforderlich machen: Daher können sie leicht außerhalb von Laboren und Krankenhäusern durchgeführt werden, beispielsweise in Apotheken oder im eigenen Zuhause. Sie sind leicht zu transportieren, kostengünstig und in der Regel recht zuverlässig. Die Verwendung eines Schnelltests kann man in drei Schritte unterteilen: Probenahme, Analyse und Anzeige der Ergebnisse.
Beispiel: NMP22 Blasenkrebs-Schnelltest
Ein einfaches Testverfahren ist der Bladder Check zur Früherkennung eines Karzinoms in der Harnblase: Nur drei Tropfen des Urins genügen, um nach einer halben Stunde ein Resultat zu einer möglichen Blasenkrebs-Erkrankung zu erhalten. Der Test ist sowohl während der Nachsorge-Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Blasenkrebs als auch zum Screening von Risikopatienten geeignet.
Bezahlt die gesetzliche Krankenkasse den NMP22-Blasenkrebs-Schnelltest?
Nein, der Blasenkrebs-Schnelltest muss selbst übernommen werden, zumindest falls man gesetzlich versichert ist. Im Falle einer privaten Versicherung werden die Kosten meist übernommen. Als Selbstzahler fallen für Test und Beratung jeweils zwischen 30 und 40 Euro an.
Blasenkrebs – verdächtige Anzeichen – Schnelltest machen (lassen)
Plötzlich und ohne Vorankündigung färbt sich der Urin einmal oder wiederholt blutig – somit besteht der dringende Verdacht auf Blasenkrebs. Leider tritt dieses augenscheinliche Symptom nicht am Anfang der Erkrankung auf. Weitere Beschwerden wie gelegentlich schmerzhaftes Wasserlassen und häufiger Harndrang können leicht auch als Blasenentzündung missinterpretiert werden. So steigt die Gefahr, dass die Diagnose Blasentumor monatelang ausbleibt.
Diagnose mithilfe von Blasenkrebs-Schnelltesten
Es gibt unterschiedliche Urin-Schnellteste zur frühzeitigen Diagnose von Blasenkrebs und für das Monitoring nach Blasenkrebsbehandlungen. Sie sind erheblich sensitiver als die Urinzytologie. Gerätebasierte Tests sind das eine, Blasenkrebs-Schnellteste, welche verschiedene Blasenkrebsmarker wie Proteine und Antigene nachweisen, das andere. Ein großer Vorzug der Schnelltests besteht vor allem darin, dass sie einfach zu handhaben sind und ohne jegliche Belastung der behandelten Person durchgeführt werden können. So sind sie gut zur Vorsorge, Diagnose und Therapieüberwachung geeignet.
Welche verschiedenen Arten von Blasenkrebs-Schnelltesten gibt es?
Wie oben schon erwähnt, existieren verschiedene Arten und Formen der angesprochenen Tests. Sie unterscheiden sich anhand folgender Kriterien:
Getestete Parameter:
- Tumormarker
- Proteine
- Antigene
- Metaboliten im Urin (Hämaturie)
Probentypen:
- Urin
- Blut
- Nukleinsäure für DNA
Analysemodus:
- Immunoanalyse
- Molekularbiologie
Anzeigedauer des Ergebnisses:
- zwischen 9 und 90 Minuten
sowie Probenvolumen, Spezifität, Empfindlichkeit.
Kontrolle der Therapie mithilfe von Blasenkrebs-Schnelltesten
Markerbasierte Blasenkrebs-Schnellteste leisten auch zur Therapieüberwachung wertvolle Hilfe, da die Rückfallquote relativ hoch ist. Bei mehr als der Hälfte der Patientinnen und Patienten treten nach einer Entfernung des Krebses durch die Harnröhre wieder Tumore auf. Durch Verwendung von Tumormarker-Tests können die Intervalle zwischen unangenehmen Blasenspiegelungen vergrößert werden.
Wünschenswert: standardmäßig Vorsorgetests für Risikogruppen bereitstellen
Wussten Sie, dass in Deutschland jährlich mehr als 15.000 Menschen – zumeist in ihren späteren Lebensjahren – an Blasenkrebs erkranken?
Es wäre durchaus sinnvoll und wünschenswert, vor einem Screening einen Risikocheck durchzuführen, da das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken, vor allem auf Risikofaktoren zurückzuführen ist. So kann man die Anzahl möglicher falscher Testergebnisse reduzieren. Es ist gerade bei Risikogruppen wie bei bestimmten Arbeitnehmergruppen (siehe oben) und Rauchern von Bedeutung, regelmäßig einen Blasenkrebs-Schnelltest durchzuführen. Die Kosten für solche Teste allerdings werden bisher nur von den privaten Kassen erstattet.